keine Produkte im Warenkorb
Das Zubehör-Set für die Coverstitch von baby lock im Test

Heute teste ich das Zubehör-Set für die baby lock Covermaschinen mit meiner Euphoria. Lohnt es sich zu kaufen? Oder spart man besser sein Geld? Ob man dieses Set wirklich braucht und was man damit machen kann, erfährst du im folgenden Beitrag.
Vor gut einer Woche habe ich mir nach langer Überlegung eine neue Coverstichmaschine zugelegt. Ich hatte schon länger ein Auge auf die baby lock BLCS geworfen, aber nach dem dann die baby lock Euphoria das erste Mal genäht hatte, stand mein Entschluss fest. Ich brauche unbedingt eine Euphoria. Noch besseres Licht und deutlich mehr Platz beim covern sind durch Nichts zu ersetzen.
Mit der Bernina L220 habe vorher 4 Jahre gecovert und war eigentlich ganz zufrieden. T-Shirt-Säume und Halsausschnitte hat sie gut genäht und ich hatte keine Fehlstiche. Mit dem covern von Gummibändern und dem Schrägbandeinfasser war ich absolut nicht zufrieden.

Nach etlichen Fehlversuchen des Schrägbandeinfassers von Bernina an der Nähmaschine und Cover brauchte ich dringend Ersatz. Den Schrägbandeinfasser von Bernina kann man sowohl an der Nähmaschine als auch an der Cover verwenden. Das funktioniert meiner Meinung nach aber leider mehr schlecht als recht und es macht keinen Unterschied, ob man Jersey oder Webware damit nähen will.
Ich weiß nicht wie oft ich mir vorgenommen einfach weiter zu üben bis ich den Bogen raus habe. Das ha aber auch nicht funktioniert. Ich war wirklich gefrustet.
Nach nun über einem Jahr und etlichen Fehlversuchen an beiden Maschinen hatte ich wirklich die Nase voll. Was mich dabei besonders ärgert, ist der doch hohe Preis den man für den Einfasser und den Adapter bezahlt. Zusätzlich braucht man noch einen besonderen Fuß für den Bandeinfasser an der Nähmaschine. Würde er funktionieren würde ich mich daran nicht stören, aber so ist das für mich ein absolutes Unding. Das Zubehör von Bernina finde ich teilweise überteuert.
Vor zwei Jahren hatte ich das Glück an einer zweitägigen Schulung bei baby lock teilzunehmen. Ich konnte alle Maschine und auch das Zubehör auszuprobieren. Das war wirklich ein Traum. Die Schulungsleiterin hatte tolle Beispiele mitgebracht, wie sich verschiedenen Dinge verarbeiten lassen.
Die Schrägbandeinfassser waren für mich eine echte Erleuchtung! Schrägband eingelegt, den Halsausschnitt angelegt und einfach losgecovert. Die Einfassung war perfekt! Kein Verrutschen des Ausschnittes und der Jerseystreifen wurde vom Einfasser absolut präzise gefaltet. Noch nie hatte ich so einen schönen Halsausschnitt.
Egal welches Zubehör ich damals ausprobiert habe, es hat einfach alles funktioniert. Das fand ich wirklich unglaublich. Sicherlich ist baby lock nicht günstig, aber bei der guten Qualität in meinen Augen diesen Preis auch wert.

Was enthält das Set?
Mit meiner neuen Euphoria habe ich das Zubehör-Set für Coverstichmaschinen ausprobiert. Es ist mir von meinem Händler Nähmaschinen Scherf zur Verfügung gestellt worden. Mehr über das Set kann man im Shop bei Scherf nachlesen: Zubehör Set Coverstitch.
Füße und Zubehör habe ich zur Probe ausprobiert, um zu sehen, was ich davon unbedingt brauche. Im Karton des Sets sind Biesenfuß, Doppelfaltschrägbinder, Gürtelschlaufenfalter, Einzelumschlager und Gerader Säumer enthalten:

- Doppelfaltschrägbinder mit Führungsrechen
Eingang 36 mm, Ausgang 10 mm
Artikelnummer: D13-4-10E - Gürtelschlaufenfalter 3/4″
Artikelnummer: B0421S12A - Einzelumschlager 5/8″
Artikelnummer: B0421S08A - Gerader Säumer 1/2″
Artikelnummer: B0421S06A - Biesenfuß
Artikelnummer: B5002-06B-C-E
Im Deckel des Kartons ist eine Übersicht abgedruckt, die einen kleinen Überblick über die Funktion des jeweilgen Zubehörs bietet.

Besonders gut finde ich, dass alle Anleitungen für das Zubehör in gedruckter Form im Karton enthalten sind. So muss man nicht erst googeln und suchen, wie man das Zubehör anwenden kann.

Das Zubehör-Set von Babylock für Coverstich und Coverlock im Test

Biesenfuß
Der Biesenfuß von baby lock kommt mit zwei verschiedenen Führungen daher, so kann man die Biesen mit oder ohne Einlauffaden nähen.

Die kurze und knappe Anleitung zeigt mit kurzen Worten und zwei Bildern, wie die unterschiedlichen Führungen angebracht werden und wie die Biesen entstehen.

Die Führung A oder B wird bei offener Klappe vor die Stichplatte geschoben. Sobald die Klappe geschlossen ist, sitzt die Führung fest und wird durch die Klappe gehalten. Ist der Fuß an der Maschine montiert, kann es mit den ersten Biesen losgehen.
Die Biesen-Naht wird mit zwei Nadeln genäht. Deshalb werden an den Nadelplätzen C2 und C3 die Nadeln für die Biesen eingesetzt.

Ohne weitere Vorbereitung kann man direkt mit dem Nähen der Biesen beginnen. Die Führung sorgt für eine ausreichend große Biese.

Man sieht deutlich die plastische Biese, die beim Nähen entsteht.

Als Nächstes teste ich die Biesenführung mit einem Einlauffaden. Auch hier wird die Führung wieder an die Coverstitch angebracht und mit dem Biesenfuß genäht.

Durch die Führung lässt sich der Faden leicht einfädeln und bietet ausreichend Durchlass für dickere Fäden. Wie vorher wird wieder mit den Nadeln C2 und C3 genäht.

Auch 4 Fäden kann man problemlos durch die Führung einfädeln.

Durch das Nähen wird der Einlauffaden auf der Rückseite durch den Unterfaden gesichert.

Auf der Rückseite des Stoffes sieht man den deutlichen Unterschied der genähten Biesen.

Ich finde die erhabeneren Biesen der Führung A ohne Faden deutlich besser gelungen als mit einem Einlauffaden. Eventuell liegt es aber auch daran, dass ich keinen dicken und stabilen Faden für zum Testen hatte.
Gürtelschlaufenfalter

Den Gürtelschlaufenfalter hatte ich bisher noch nicht auf meinem persönlichen Näh-Radar. Mal sehen, ob sich das nach Nähen ändert. Momentan sehe ich bei mir wenig Bedarf für Gürtelschlaufen, aber das kann sich ja noch ändern. Man kann ihm bestimmt super für Träger bei Tops verwenden.
Die passenden Stoffstreifen schneidet man einfach mit dem Rollschneider und Patchworklineal auf die richtige Größe.
Den Gürtelschlaufenfalter gibt es in zwei verschiedenen Breiten:
- 3/4“ = Eingang – 19,05 mm | Ausgang 13 mm
- 1 1/2“ = Eingang – 38,1 mm | Ausgang 18 mm

Angebracht wird er wieder mit den beiden dicken Schrauben aus dem Zubehör und ist in 1 Minute einsatzbereit.

Genäht wird mit den Nadel C1 und C3 für 2 Nadelfäden oder mit allen 3 Nadeln der Cover je nach belieben..

Den Stoffstreifen einfach in den Gürtelschlaufenfalter einfädeln und bis unter den Fuß schieben. Dabei wird der Stoff nach unten gefaltet und man kann sofort die Gürtelschlaufe nähen.

Der Einsatz klappt sowohl mit Jersey als auch mit Webware. Bei beiden Stoffen erhält man das gleiche gute Ergebnis.

Auf der Rückseite kann man deutlich erkennen, dass die Stoffkanten vom Coverstich überdeckt sind.
Gerader Säumer

Auch den geraden Säumer von baby lock gibt es in zwei Größen:
- 1/2“ = 12,7 mm
- 1/4“ = 6,35 mm

Man kann ihn entweder mit 1, 2 oder 3 Nadeln nähen, je nachdem wie man den Sam gestalten will.

Der Saum wird dabei zweimal eingeschlagen und vor dem Nähen durch Vorrichtung geführt.
Ich kann mir sehr gut vorstellen ihn für leichte Stoffe einzusetzen, und damit schnell einen Sommerrock zu säumen. Besonders die schmale Ausführung sollte dafür perfekt funktionieren.

Auch mit Jersey kommt der gerade Säumer sehr gut zurecht.

Da ich mit den Nadeln C1 und C3 genäht habe, liegt die Falzkante direkt unter dem Unterfaden. Das macht einen sehr schönen und sauberen Abschluß.

Ich denke, es lohnt sich, den geraden Säumer auch an T-Shirts auszuprobieren. Damit kann man ratzfatz einen schönen Saum ohne Abmessen und Anzeichnen nähen.
Einzelumschlager

Bis jetzt bin ich vom Zubehör in der Box begeistert, nur mit dem Einzelumschlager habe ich so meine Schwierigkeiten.

Auch ihn gibt es wieder in verschiedenen Größen bzw. Umschlagsbreite von
- 5/8“ = 15,875 mm
- 1“ = 25,4 mm
- 1/4“ = 6,35 mm

Der klassische Einsatz ist typische Covern von Shirts mit eingeschlagenem Saum.
Irgendwie hatte ich mir vorgestellt, dass man ohne vorheriges Bügel damit einfach einen Saum nähen kann. Aber das haut irgendwie bei mir nicht so richtig hin. Der Abstand bzw. der eingeschlagene Saum wird nicht richtig gleichmäßig.
Bei mir klappt das Nähen nur mit vorherigem Bügeln. Aber wozu brauche ich dann eine Einzelumschlager? Zur Führung des Stoffes brauche ich ihn nicht, denn auch ohne die zusätzliche Hilfe werden meine Säume mit der Euphoria perfekt. Eventuell ist sie eine gute Hilfe für Nähanfänger mit der Cover.

Der Einzelumschlager näht einen hübschen Saum in Webware oder Jerseystoffen aber bringt für mich keinen Mehrwert.
Doppelfaltschrägbinder mit Führungsrechen

Bei dem Namen muss ich immer innerlich lachen, aber ich liebe ihn! Der Einfasser ist für mich das absolut wichtigste Zubehör für die Coverlock. Wer einmal damit genäht hat, wird nie vergessen, wie leicht sich damit Jersey und Webware einfassen lässt. Nie gab es einen schöneren Halsausschnitt am Shirt als mit dem Bandeinfasser.
Besonders wichtig ist dabei der Führungsrechen, der für den guten und glatten Transport des Stoffstreifens sorgt. Dadurch wird er richtig gut in den Einfasser eingefädelt und der Stoff bekommt den Falz an der richtigen Stelle.

Auch den Doppelfaltschrägbinder gibt es in verschiedenen Größen, damit man für alle Anwendungsfälle gewappnet ist.
Verfügbare Größen:
- Eingang 30 mm – Ausgang 8 mm
- Eingang 36 mm – Ausgang 10 mm
- Eingang 42 mm – Ausgang 12 mm
- Eingang 48 mm – Ausgang 15 mm
Ich verwende am liebsten den Schrägbinder mit dem Ausgang von 10 mm, weil er so perfekt zu Halsausschnitten passt und man damit sehr gut Dessous einfassen kann.

Hat man den Doppelfaltschrägbinder an der Maschine montiert, muss man ihn nur noch richtig einstellen. Am besten gelingt es, wenn der Ausgang 1 – 2 mm links vor der linken Nadel steht.
Im Bild oben kann man sehr gut sehen, dass der Einfasser noch weiter nach links ausgerichtet werden muss. Der Abstand des Einfassbandes ist noch zu weit von der linken Nadel entfernt.

Schrauben lösen und den Einfasser ein wenig nach links schieben, dann sitzt er perfekt vor dem Nähfuß an der Cover.

Zum Nähen wird der Stoff direkt bis zum Falz in den Doppelfaltschrägbinder eingelegt. Mit einer Stecknadel ziehe ich den Stoff ein wenig unter das Nähfüßchen, damit er gleich zu Beginn gut erfasst wird.

Während des Nähens sollte man immer darauf achten, dass der Stoff gut durch den Führungsrechen gleitet. Wenn es ein Problem gibt, liegt es nur daran, dass das Schrägband schief im Führungsrechen liegt.

Die Einfassungen sind wirklich ein Traum. Ob von oben der unten wird der Saum sehr gleichmäßig genäht.

Auch bei Dessous kann man damit hervorragende Einfassungen zaubern und Slips ohne Gummiband nähen.