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Geschirrtücher bedrucken mit Kartoffeldruck
Heute im Blog: Geschirrtücher selber nähen und bedrucken mit Stoffmalfarbe und Kartoffeldruck.
Zu den Dingen, die man unbedingt mal ausprobieren sollte, gehört das Bedrucken von Stoff. Es macht unglaublich viel Spaß und auch ein bisschen süchtig. Man braucht dazu kein professionelles Material oder gar eine Siebdruck-Ausrüstung. Kartoffeln und etwas Stoffmalfarbe sind dafür völlig ausreichend. Dazu brauchen wir noch einen Pinsel, Küchenmesser und eventuell ein paar Ausstechformen für Plätzchen, die wir in unserem Haushalt haben.
Zum Vorzeichnen der Drucklinien auf dem Stoff habe ich einen wasserlöslichen Trickmarker verwendet. Zum Bedrucken habe ich Stoffmalfarbe von Javana und Marabu verwendet, die nach der Fixierung bis zu 60 Grad waschbar sind.
Färben sich die Blätter im Herbst kriege ich Lust etwas Kreatives zu machen. Durch unseren Hund sind wir regelmässig zum Spazieren gehen im Wald und ich kann das farbige Herbstlaub über ein paar Wochen ausgiebig genießen. Wenn wir nach Hause kommen wird der Hund abgetrocknet und Erde und andere Mitbringsel aus dem Wald entfernt. Unser kleiner tiefer gelegter Dackel schleppt eine Menge Dreck an Bauch und Pfötchen mit! Für uns gibt es dann einen warmen Kaffe oder Tee und die ersten eigenen Weihnachtskekse. Sobald der Hund im Körbchen friedlich und müde schlummert, ist Zeit zum kreativen Werkeln.
An einem dieser Nachmittage hatte ich plötzlich Lust ein paar Geschirrtücher zu nähen und zu bedrucken. Wahrscheinlich angeregt durch das ganze bunte Laub habe ich erstmal die Stoffmalfarben rausgekramt und angefangen die Farben zu sortieren.

Material für den Kartoffeldruck
- Stoffmalfarbe
- Pinsel
- vorgewaschenen Leinen- oder Baumwollstoff
- Küchenmesser
- Kartoffeln
- Trickmarker oder Schneiderkreide

Ein Linolbesteck ist ganz nützlich, wenn man komplexere Formen mit den Kartoffel wie z. B. Fantasieblumen drucken möchten. Mit den unterschiedlich breiten Klingen kann man schöne Effekte erzielen.

Vor dem Drucken muss man die Farbe gut durchrühren, damit alle Komponenten gut verbunden sind. Meine Farben haben schon eine ganze Zeit lang gelegen, deshalb habe ich fleissig gerührt.

Bevor ich mit dem Drucken auf Stoff beginne probiere ich den Kartoffeldruck-Stempel gerne aus, um zu sehen, wie das Motiv wirkt.
Geschirrtuch zuschneiden: Maße
Vor dem Drucken schneide ich den Baumwoll- oder Leinenstoff in einem Rechteck mit den Maßen 60 x 70 cm inklusive Nahtzugabe zu.
Aus einem Stoffstück von 75 cm bei einer Stoffbreite von 1,40 cm kann man in doppelter Lage zwei Geschirrtücher zuschneiden.
Unterlage zum Drucken verwenden
Den Stoff zum Bedrucken entweder auf Zeitungspapier oder eine feste und saugfähige Pappe legen. Die Stoffarbe wird beim Drucken auf jeden Fall etwas durchsickern, insbesondere wenn man Leinen zum Bedrucken verwendet.
Baumwollstoffe sind meistens dichter gewebt und können mehr Farbe aufnehmen.
Stoffe vorwaschen
Alle Stoffe sollten vor dem Verarbeiten gewaschen werden, um ein Einlaufen bei der ersten Wäsche zu verhindern.
Durch die Wäsche wird auch die Appretur aus dem Stoff herausgewaschen die verhindern kann, dass die Farbe gut vom Stoff aufgenommen wird. Belässt man die Appretur im Stoff, kann das Motiv auch nach guter Fixierung herausgewaschen werden.
Variante 1: Kartoffeldruck mit Streifen

Einfach aber hübsch ist ein flächiger Druck mit Blockstreifen und warmen Farben auf Stoff. Hierzu habe ich zwei Gelb-, einen Rot- und Lilaton gemixt.

Das Schneiden des Stempels ist dafür sehr einfach. Aus der halben Kartoffel zunächst ein Rechteck schneiden, Im Anschluss die Kartoffel einkerben, sodas kleine Steifen im Druck entstehen können.

Damit der Druck auf dem Stoff nicht krumm und schief wird, zeichne ich vorher Längsstreifen über den gesamten Stoff. Das dient mir als Orientierung beim Drucken und man kann den Stempel einfacher setzen.

Nun fängt man am besten in einer Ecke an zu drucken und setzt das Motiv mehrfach übereinander, bis die ganze Reihe gefüllt ist.

Stück für Stück bedruckt man nun den gesamten Stoff.

Variante 2: Kartoffeldruck mit halber Kartoffel

Ein weiteres sehr einfaches Motiv ist das Drucken mit einer halben halbierten Kartoffel. Hierzu die Kartoffel in der Mitte durchschneiden und dann noch einmal halbieren. Das ergibt mit der richtigen Kartoffel einen gelungenen Halbkreis.

Eigentlich hatte ich vor schwarze Halbkreise auf den Stoff zu drucken, das war mir dann aber nach dem Probedrucken doch etwas zu dunkel.

Für die Halbkreise zeichne Querstreifen mit ca. 5 cm Abstand über den gesamten Stoff.

Die Halbkreise habe ich quer und nicht längs wie die Blockstreifen auf den Stoff gedruckt.
Variante 3: Tropfen drucken mit Kartoffeldruck

Tropfen lassen sich ebenfalls sehr gut mit der Hand ohne Vorlage schneiden. Bei diesem Motiv wollte ich unbedingt eine Verbindung mit den grauen Fronten meiner Küche mit knalligen Farben schaffen.

Für dieses Motiv habe ich Rauten auf den Stoff gezeichnet, um die Tropen in 6 Reihen anzuordnen. Freihändig würde ich das Muster nicht schaffen, aber mit der Einteilung des Stoffes geht es gut von der Hand.

Variante 4: Sterne – Kartoffeldruck mit Plätzchenausstecher

Wer kein Muster mit der Hand ausschnitzen möchte kann mit Plätzchenausstechern tolle Motive stanzen.
Das ist besonders für Weihnachtsmotive ideal, den Ausstecher haben wir dafür meistens mehr als genug.

Dazu einfach den Plätchenausstecher in eine halbe Kartoffel drücken und mit einem Küchenmesser drumherum schneiden. Fertig ist der Stempel.

Die Sterne sind ohne Hilfslinien entstanden- Für dieses Geschirrtuch ich habe lediglich einen Abstand für die Stoffkanten eingezeichnet, damit ich sie nicht überdrucke.

Bei den Streumotiven sollte man die einzelnen Motive getrennt voneinander Drucken und darauf achten, dass sie sich nicht überdecken.
Bisher habe ich noch keine Stoffmalfarbe gefunden, bei der das Überdrucken für meinen Geschmack gut funktioniert.
Fixieren der Stoffmalfarbe
Nach dem Drucken den Stoff mindestens einen Tag an einem warmen Ort durchtrocknen lassen. Ist die Farbe noch etwas klebrig oder fühlt sich feucht an, sollte man einen weiteren Tag warten.
Jede Stoffmalfarbe muss vor dem ersten Waschen fixiert werden, damit die Farbe langfristig am Stoff anhaften kann. Vergißt man es, wird die Farbe bei jeder Wäsche etwas mehr herausgewaschen. Nach ungefähr 10 Wäschen ist dann von den hübschen Motiven kaum mehr etwas zu sehen und und der Druck ist völlig verblaßt.
Dazu kann man den Stoff entweder Bügeln oder man fixiert die Farbe im Backofen.
Entscheidet man sich für die Bügel-Variante, kann man das Motiv ca. 3 – 4 Minuten mit einem mittelheißen Bügeleisen fixieren.
Ich finde es leichter, die vollständig bedruckten Geschirrtücher im Backofen zu fixieren. Dabei muss man nicht aufpassen, das man beim Bügeln alles erwischt. Den Backofen auf 150 Grad vorheizen und den Stoff 8 Minuten fixieren.
Nähen des Geschirrtuches

Zum Nähen des Geschirrtuches brauchen wir:
- unseren bedruckten Stoff
- Baumwoll-Gewebeband für den Aufhänger (optional)
- Nähgarn
- Stecknadeln
- Webwaren-Nähmaschinennadeln
- wasserlöschen Trickmarker
- Patchwork-Linieal

An allen Kanten im Abstand von 2 cm eine Linie für die Nahtzugabe einzeichnen.

An den langen Seiten den Stoff 2x jeweils 1 cm breit einschlagen und mit Stecknadeln feststecken. Dann die Kanten bügeln.

Mit der Nähmaschine im Abstand von 1 cm die Nahtuzgabe feststeppen.

Die Stiche knappkantig nähen, damit das Geschirrtuch auch von unten gut gearbeitet ist.

Anschließend auch an den kurzen Seiten die Nahtzugabe einschlagen und stecken.
Für einen optionalen Aufhänger ca. 10 – 12 cm vom Baumwollgewebeband abschneiden und mittig auf die obere Kante stecken.

Jetzt beide kurzen Seite wieder mit 1 cm Nahtzugabe nähen. Fertig ist das genähte und bedruckte Geschirrtuch!
Ich hoffe, Dir hat meine Anleitung für die hübschen selbst bedruckten Geschirrtücher zum selber nähen gefallen.
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